Meine Reisen

Montag, 13. Januar 2014

Mein erster Arbeitstag in Tokyo

Wenn bei mir Montag früh ist und der Wecker klingelt, geht in Deutschland gerade das Wochenende erst zu Ende ... Aber dafür fängt ja bei mir am Freitag das Wochenende schon früher an :-) Aber zurück zu Montag ... mein erster Arbeitstag hier in Tokyo. Ich hatte mir den Wecker frühzeitig gestellt, um mich in aller Ruhe zu richten und dann pünktlich im Geschäft zu sein - was mir auch gelungen ist - tada! Auf dem Weg ins Geschäft bin ich sogar nochmal an einer kleinen französischen Bäckerei - oder wie sie hier heißt: Boulanger Bonbon - vorbei gekommen. Oh mann, da riecht es ja sooo lecker raus! Aber ich wollte ja an meinem ersten Tag nicht unpünktlich sein und essen auf der Straße schickt sich ja auch nicht ... Also weiter gehts. Im Büro angekommen, hatte ich gleich einen Termin mit der Personalabteilung. Was die alles von mir wissen wollen ... Und als ich das erste Dokument unterschreiben wollte wurde ich sofort gebremst! Nein, hier unterschreibt man wichtige Dokumente nicht ... Hier wird gestempelt! Und ich dachte immer, diese kleinen roten Stempel seien einfach nur zur Deko auf allen Belegen drauf! Aber das sind die Namen und laufen hier als Signatur. Ich habe also meinen ersten kleinen japanischen Stempel mit meinem Namen (Funck - auf Japanisch aber "Funku") bekommen. Den muss ich dann auch immer und überall griffbereit haben! Auf allen Ämtern, auf der Bank, ... überall wird gestempelt!

Mein eigener japanischer Namensstempel

Nach etwa einer Stunde in einem total überhizten Besprechungszimmer (es hat ja immerhin nur +6 Grad draußen und das ist schon sehr kalt für Tokyo) bin ich dann weiter an meinen zukünftigen Arbeitsplatz ... In einem Großraumbüro mit etwa 30 Japanern. Aber da herrscht Ruhe und Ordnung! Und es gibt kleine Stellwände. Bilder vom Büro folgen irgendwann säter, ich wollte nicht gleich am ersten Tag den Foto zücken. Der PC war auch schon aufgebaut, ich habe bereits eine Telefonnummer, bin schon im offiziellen Raumplan mit aufgenommen ... also organisieren können sie, die Japaner! Nur als ich dann meinen Rechner hochgefahren habe, stand ich vor dem nächsten Problem ... Mein Mailprogramm war auf Japanisch eingestellt. Mmh ... Also um Hilfe bitten. Kein Problem, eine liebe Kollegin mir gegenüber ist sofort um den Tisch rumgekommen und hat mir mir alles richtig eingestellt. Auch wenn ich ein IT-Kind und im Rechenzentrum aufgewachsen bin ... das war dann doch eine Nummer zu groß für mich. Ich muss echt ganz dringend die Sprache lernen! Und lesen ... also Japanisch :-)

Zum Mittagessen hat mich mein neuer Chef eingeladen und wir waren Pizza essen. Jaaaa, auch in Japan gibts Pizza :-) Natürlich lange nicht so lecker wie bei meinem Lieblingsitaliener "Rosa Blu" (an dieser Stelle einen lieben Gruß an die Jungs nach Ludwigsburg), aber sie war trotzdem gar nicht so schlecht.... Um Punkt 17:40 Uhr hat sich meine Kollegin gegenüber hingestellt und mir gesagt, ich könne ja jetzt gehen wenn ich will, die Arbeitszeit sei offiziell vorbei. Aha ... Also hier gibt es feste Arbeitszeiten von 8:40 - 17:40 Uhr. Allerdings kommen viele Mitarbeiter früher, es wird aber nicht immer was geschafft. Aber es kann ja nicht angehen, dass ein anderer Kollege vor einem da ist und dann denkt, er müsse dein Geschäft auch mit erledigen. Und genauso gehen dann die wenigsten um Punkt 17:40 ... denn man könnte ja den Eindruck erwecken, es gibt nichts zu tun oder die Kollegen sollen das Geschäft voll fertig machen ... Irgendwie komisch ... Aber was solls ... Ich werde ja sehen, wie lange es mich immer im Geschäft hält. Und die Zeit morgens um 8:40 Uhr ist auch kein Thema, da ich es ja nur 10 Minuten zu Fuß ins Geschäft habe ...

Apropos .... Ich war heute mal wieder meine Wohnung besuchen und habe mir die Aussicht vom Balkon bei Nacht angeschaut. Da ich ja erst morgen einziehe, schaue ich zumindest in den Briefkasten :-) Und die Aussicht bei Nacht ist genauso gigantisch wie tagsüber .... Hier lässt es sich echt leben!

Blick von meinem Balkon - bei Nacht

Blick von meinem Balkon - bei Nacht

Bilder von der Wohnung folgen dann, wenn die Möbel da sind und ich es mir so richtig heimelig gemacht habe .... Also noch ein wenig Geduld....

Auf dem Rückweg ins Hotel habe ich mir dann etwas unbekanntes zum Abendessen gekauft. Ich hab mir ja vorgenommen, so viel wie möglich zu probieren, auch wenn ich weder weiß was es ist, noch dass ich lesen kann, was es ist, noch dass der Verkäufer englisch kann und mir sagt was es ist. Und rausgekommen sind heute ... kleiner Trommelwirbel ... leckere Teigbällchen mit Tintenfisch-Stückchen gefüllt, darauf irgendeine Soße und darüber kleine Fischraspel (die sich von der Wärme der Bällchen noch bewegen als würde es leben) ... Gerochen hat es etwas streng und ich dachte mir nur, warum ich gleich 8 Stück genommen habe, wo ich doch gar nicht weiß wie es schmeckt .... Naja. Weiter auf dem Weg zum Hotel bin ich wieder an der Boulangerie Bonbon vorbei gekommen und ich konnte nicht anders und habe mir - vielleicht auch zur Sicherheit - noch ein süßes Stückchen mitgenommen :-) Im Hotel angekommen hab ich mir dann mal meine Teigbällchen genauer angeschaut und vorsichtig probiert ... Und es war lecker!!! YEIH! Das süße Stückchen musste aber trotzdem dran glauben ... hihi.

Französische Bäckerei - Boulanger Bonbon

Teigbällchen gefüllt mit Tintenfisch, dazu Soße und Fischraspel

Und was ich heute noch so entdeckt habe ... Lauter Dinge, die man braucht - oder auch nicht. Wie zum Beispiel Putzschwämme in Blümchenform oder auch in Form des Fuji,  Seifen am Stiel und auch einiges "Made in Germany" ... da stehn die drauf. Alles was aus Deutschland und Frankreich kommt wird sofort vermarktet und findet auch fleißige Käufer ... Ich bin ja mal gespannt, was ich in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren noch so entdecke ...

Dinge die man braucht - oder auch nicht ...

Jetzt erst mal gute Nacht bzw. euch noch einen schönen Montag Abend :-)

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