Meine Reisen

Sonntag, 23. Februar 2014

Doppelgänger

Ich hab es mir schon fast gedacht, aber jetzt habe ich die Bestätigung! Es gibt zu fast jedem meiner Freunde und Familie den perfekten japanischen Doppelgänger!!!! Optisch meine ich jetzt ... manchmal ist es schon fast gruselig, wie ähnlich sich manche Menschen zu Hause und hier sehen. Obwohl jeder Mensch ja einzigartig ist und so weiter und so fort .... Aber witzig ist es schon und so geht man mit ganz anderen Blicken durch die Stadt und beobachtet die Menschen hier ein wenig genauer!

Und was soll ich sagen ... So viele Unterschiede zu Deutschland gibt es auch nicht. Auch hier gibt es die Gruppe der "Super-Schicken und Super-Schönen", die nur mit Designer Täschchen und Sonnenbrille durch die Stadt gehen. Dann die Gruppe der "Computerfreaks" mit ihren zotteligen Haaren, etwas schäbbiger Kleidung und der dicken Designer-Hornbrille auf der Nase. Wobei die japanischen "Nerds" schon einen Tick krasser sind - unter anbetracht der wirklich RIESEN GROSSEN Auswahl an Computerspielen, Spielehallen, Comics, ..... Da hat man das Gefühl, in Deutschland sitzt man noch mit dem Joystick vor dem C64 und spielt Winterolympiade .... Haha, wer kennt das nicht mehr ... Und dann gibt es die Gruppe der "Girlies". Aber mit einem grossen Unterschied: in Deutschland sind es junge Mädels in Size 0, die mit Glätteisenglatten Haaren vor dem Spiegel stehen und ein Duckface ziehen und dabei - sorry für die Ausdrucksweise - leider etwas nuttig rüber kommen. In Japan dagegen trägt sowieso fast jeder Size 0 (auch die Männer - was hier aber am Stoffwechsel und der Ernährung liegen muss und nicht an irgendeinem Magerwahn) und es wird sich bis ins kleinste Detail aufgehübscht: Rüschen, Schleifen, Makeup in Perfektion und natürlich die passende Kleidung im Schulmädchen-Look oder auch mal als lebende Mangafigur. Es sieht auf jeden Fall klasse aus und wird hier alles andere als belächelt. Im Gegenteil, der Aufwand wird hier sehr hoch angesehen. Ob die Männer aber darauf abfahren, hab ich noch nicht rausbekommen ... Und da sind wir auch schon beim naechsten Thema: Männer! Inzwischen sind ein paar Tage vergangen und ich kann sagen "JA, auch hier gibt es hübsche Männer" ... Und zwischendurch sind sie auch mal grösser als ich :-) Und wer jetzt gedacht oder gehofft hatte, dass es weiter geht, der irrt sich. Mehr gibt es zu diesem Thema bisher nicht zu sagen :-) Also zurück zu den Grüppchen ... Hier gibt es Freaks, hier gibt es alte edle Damen in Kostümen, hier gibt es die Anzugtrüger, hier gibt es Verrückte und auch hier gibt es ganz normale Menschen wie in Deutschland auch ... Also alles gut.

Hier mal eine kleine Auswahl - viel Spass beim zuordnen, staunen und schmunzeln :-)

















Über den Wolken

Am Donnerstag 06.02.2014 gab es von meiner neuen Abteilung aus ein Welcome Dinner, da es insgesamt 4 neue Kollegen im Team Sales Planning und Sales Controlling gibt. Schon Tage zuvor wurde besprochen, wo man denn am Besten hingehen könnte, damit es auch jedem gefällt und das Essen auch jedem schmeckt. Immerhin sind unter den 4 neuen nicht nur zwei Japaner sondern auch ein Inder und eine Deutsche (ja, ich). Da ich aber was Essen angeht sehr offen gegenüber der japanischen Küche bin und die Japaner hier sowieso zu Hause sind, gab es nur noch eine Frage: Curry Reis oder Sushi?

Meine lieben Kollegen hier in Tokyo

Die Kollegen haben sich zum Glück für das japanische Essen entschieden und ich wusste nur ungefähr, was mich erwarten würde. Das Restaurant ist im Sunshine Building -  das ehemals höchste Gebäude von Tokyo (oder sogar Japan?) und hier stand früher sogar mal ein Gefängnis. Aber davon ist heute nichts mehr zu sehen. In dem Areal gibt es ein schickes Hotel, ein Planetarium und sogar ein grosses Aquarium, das man besuchen kann. Das werde ich sicher auch mal noch machen! Auf dem Weg zum Aufzug und vorbei an den vielen Shops und Restaurants ... Hier muss ich unbedingt nochmal herkommen!!! Der Aufzug hält aber nicht zwischendurch an, sondern fährt direkt vom 1. in den 59. Stock!!! Das Restaurant sah schon sehr schick aus, aber als wir dann unseren privaten kleinen Raum betreten haben, hat es mir den Atem verschlagen und ich war wirklich kurz davor zu hyperventilieren!!!!! Wir hatten das Eckzimmer und einen Ausblick, den man nicht mal mehr beschreiben kann! Wir waren über den Wolken und unter uns lag die leuchtende Stadt Tokyo in all ihrem Glanz! Hier aber erstmal eine kleine Auswahl von dem super leckeren Essen ... Besonders gut fand ich die Lotus-Wurzel in Tempura ... Yammah!!!




Nachdem alle erst mal aufgeregt ihre Fotos gemacht haben, gab es dann zur Begrüssung ein Glas Sekt. Gefolgt von vielen Leckereien, die sehr schön angerichtet waren! Ich war wieder erstaunt, wie schnell die Japaner trinken und bestellen -  bis mir ein Kollege sagte, dass im Zimmerpreis das Paket "All you can drink" enthalten sei und man so viel bestellen könne wie man möchte. Also haben wir das gemacht!!!! Und dabei immer die gigantische Aussicht im Blick .... es war einfach traumhaft!


Sonntag, 16. Februar 2014

Ein Schiff wird kommen ...

Am Donnerstag 06.02.2014 sollte laut Verschiffungsplan das Schiff mit meiner Seefracht im Hafen von Yokohama ankommen. Lange hab ich nicht gewusst, ob es wirklich angekommen ist. Aber morgen, Montag den 17.02. werden endlich die Moebel dann bei mir angeliefert. Laut Spedition dauert es nach Ankunft im Hafen nochmal 7 - 10 Werktage, bis dann mein Container bzw. meine Moebel angeliefert werden. Klar, das Schiff muss entladen werden, Zoll, Sicherheitskontrolle, Sortierung und Anlieferung, .... Das dauert seine Zeit. Und ganz ehrlich - jetzt habe ich 5 Wochen ohne Moebel in meiner Wohnung gelebt und es ging auch. Aber so langsam wird es Zeit ... Eine Luftmatratze ist auf Dauer keine Loesung und jeden Abend zum Essen auf dem Boden zu sitzen macht nicht wirklich Spass. Aber was solls. Ich freu mich jedenfalls, wenn alles klappt und die Moebel dann da sind und ich mich so richtig schoen einrichten kann!

Als ich im Oktober die Wohnung besichtigt hatte, habe ich leider kein Massband dabei gehabt und ich habe die Moebel in Stuttgart dann nach Augenmass gekauft. Um jetzt auch sicher zu gehen, dass alles passt, habe ich mir Markierungen auf dem Boden gemacht, um den Platz etwas einschaetzen zu koennen. Dann weiss ich zumindest, wo die Moebel hin sollen, wenn die Spedition bei mir klingelt. Wobei um ehrlich zu sein -  wenn die Moebel zu gross waeren koennte ich es jetzt auch nicht mehr aendern. Aber wie soll es auch anders sein: es passt alles!!!!

Und um die Wartezeit etwas zu verkuerzen, hier noch ein paar Bilder von meinem Auszug in Fellbach und dem Umzug nach Japan ......




Sonntag, 2. Februar 2014

First Night Out ... Hangover!

Als ich meinen letzten Blog-Beitrag nochmal durchgelesen habe, war ich selbst erschrocken ... Vielleicht ist es gar nicht allen aufgefallen, aber ich habe in den letzten Wochen so viel erlebt und gesehen, dass ich versucht habe, alles auf einmal zu schreiben. Anfangs war es noch sehr im Detail und gegen Ende hieß es dann nur noch: sonst gehts mir gut und alles ist super. Dabei hab ich noch so viele Gedanken im Kopf, die ich gerne mit euch teilen möchte. Also fange ich jetzt nochmal an und erzähle einfach Schritt fuer Schritt und Thema für Thema, was hier so los ist ....

Angefangen beim Freitag vor einer Woche (da das noch relativ frisch im Gedächtnis ist) ... Meine erste "Drinking Party" mit den Kollegen. Ich wurde vom Heavy Duty Team Japan (also meiner "alten" Abteilung) eingeladen. Teilgenommen haben zum Bespiel auch die neuen Behr Kollegen aus dem Nutzfahrzeugbereich und auch mein neuer Chef sowie der Aftermarket Chef. Es war also insgesamt eine bunte Gruppe aus ca 18 Personen. Treffpunkt war um 18 Uhr bei uns im Büro und dann ging es mit der Bahn zur ersten Station - einem Restaurant mit belgischem Bier und leckerem Essen! Das Essen war vorbestellt und einfach nur gigantisch! Und so schnell wie die Kollegen das Bier bestellt (und getrunken) haben, konnte ich gar nicht schauen! Nach der ersten Runde wurde es schon lustig und die "Neuen" (also auch ich) mussten eine persönliche Vorstellung von sich machen: Wer bin ich, wo komm ich her, was mach ich. Als ich dann erzählt habe, dass ich schon 12 Jahre bei MAHLE bin, ging das erste Raunen durch die Runde. Im positiven Sinne! Dann hab ich gesagt, in welcher Abteilung ich vorher gearbeitet habe und dass ich dort unter anderem für den Wochenbericht zuständig war ... Da ging dann das zweite Raunen durch die Runde (weniger positiv, aber witzig). Naja, da ich jetzt auf "ihrer Seite" bin, war alles schnell vergeben und vergessen :-)

Panoramafoto der gesamten Gruppe

Erste Station: Delirium Café mit belgischem Bier

Vorspeise - verschiedene Salami und Pastete

Pommes mit dreierlei Dips - Ketchup, Mayo und schwarze Tintenfisch-Mayo (sehr lecker!!!)

Lecker Salat mit Kartoffelecken, grünen Bohnen und Speck

Pilze (für Insider: nicht zum aufklappen) mit Pinienkernen und Rucola

Frische Muscheln

Japanisches Gulasch

Nach dem Essen haben sich dann die ersten Kollegen verabschiedet und eine Gruppe von ca 10 Personen ist um die Ecke in eine Weinbar. Ich habe mich der weiterziehenden Gruppe angeschlossen - schliesslich war es meine erste Abendveranstaltung in Tokyo und es war auch erst 21 Uhr. Also ab in die Weinbar ... da unter uns zwei Franzosen waren, gab es natürlich keinen japanischen Wein aus dem "Trinkerle" (das muss ich euch mal separat erklären ...) sondern recht gute Tropfen. Und eine Menge Knabbereien auf dem Tisch!

Wein-Bar mit "ein paar" Knabbereien auf dem Tisch ...

Irgendwann haben die Kollegen beschlossen, auf zur nächsten Station zu gehen ... Eine Bar in Roppongi (dem absolten Zentrum der Stadt und Hochburg der Expats) - ins Geronimo. Tja und da wars dann soweit ... Was, weiss ich selbst nicht so recht - aber ich kann mich zumindest noch an den ganzen Abend erinnern (was nicht jeder meiner Kollegen behaupten kann). Nur habe ich auf dem Weg nach Hause mein Handy im Taxi liegen lassen .... Zu blöd ... Aber wie soll es auch in Japan anders sein, hat der ehrliche Taxifahrer das Handy bei der Polizei abgegeben und mein Mobilfunkanbieter konnte das Handy dort orten (war wie eine kleine Schnitzeljagd durch Tokyo). Montags hab ich es nach der Arbeit wieder abgeholt und dann die Bilder von Freitag aneschaut ... Ich hab mich mal kurz wie im Film "Hangover" gefühlt!!! Nur eben ohne Affen im Zimmer, Tiger im Bad oder Tattoo im Gesicht ;-D

Geronimo-Bar in Roppongi

Die restlichen Bilder des Abends bleiben besser geheim :-)

Am darauf folgenden Montag im Geschäft war aber alles wieder beim Alten und die privaten Veranstaltungen werden sehr diskret behandelt. Es gibt dann also für niemanden peinliche Situationen.

Aber was hier in der Stadt los ist, ist einfach der Wahnsinn!!!! Und ich muss ehrlich sagen, ich habe noch kein bisschen Heimweh sondern befürchte, dass die nächsten drei Jahre schneller vorbei gehen als mir lieb ist!!!

Soviel also zu meiner ersten "Drinking Party". Bald gehts weiter mit mehr News aus Tokyo!!!

Meine lieben Kollegen mit dem typisch japanische Handzeichen :-)