Meine Reisen

Sonntag, 26. Januar 2014

Umziehen, Arbeiten, Einleben ... die ersten zwei Wochen!

Ja ja, lange ist es her, dass ich das letzte mal geschrieben habe ... Inzwischen wohne ich schon seit fast zwei Wochen in meiner Wohnung und seit dieser Woche ist es endlich warm! Also nicht nur das Wetter draußen, sondern auch in meiner Wohnung! Aber von vorne ...

Den ersten Arbeitstag hatte ich ja gut überstanden und am Dienstag 14.01. hatte ich erst mal eine Verabredung mit der Relocation Agency. Das ist eine Agentur, die mir in den ersten Wochen hier in Tokyo hilft zurecht zu kommen. Wir haben uns also um 9:30 Uhr am Hotel getroffen und sind gemeinsam in meine neue Wohnung. Natürlich hatte ich schon am Vorabend das meiste Gepäck vom Hotel ins Apartment gebracht und das war auch gut so ... Yone-san (also Frau Yone) hat mir dann alles in der Wohnung erklärt, wie was funktioniert, was noch gemacht wird etc. Dann sind wir los in die Stadt und haben mich beim Amt angemeldet. So eine Art Rathaus oder Bürgeramt, wo dann meine Adresse in meine Resident Card eingetragen wird. Ab da war ich dann offiziell "Tokyonerin" ... oder wie das heißt. Weiter ging es zur Bank - ein Bankkonto eröffnen. Und ich kann euch sagen: Hier muss man wie bei uns am Amt auch Nummern ziehen, damit man an den Schalter zur Bankangestellten darf. Und während man wartet, kann man sich die Zeit mit - was wohl - RICHTIG: Manga Comics vertreiben!!! Es gibt glaub niemanden hier in Tokyo, der die bunten Comics nicht liest! Es gibt welche mit Action, extra welche für Frauen mit mehr Romantik ... Es ist für jeden was dabei. Und sobald ich die Schrift ein wenig lesen kann, werde ich mir eins zulegen, ist ja klar! Nachdem ich dann auch ein Bankkonto in Japan hatte, konnte das Shopping losgehen! Als erstes (und auch letztes an dem Tag) sind wir in einen Elektroladen ... LABI ... Und das ist nur eines von den vielen Elektrogeschäften hier am Fleck. Im Vergleich dazu kann MediaMarkt und wie sie alle heißen echt einstecken ... Wenn man in Deutschland zum Beispiel 10 verschiedene Staubsauger zur Auswahl hat, dann hat man in Tokyo mindestens 40 Staubsauger in allen Größen und Farben und Varianten zur Auswahl. Sehr beliebt sind im Moment "Kärcher" Produkte ... haha, ja richtig!! Waiblinger Qualitätsprodukte sind hier voll beliebt! Soviel also nochmal zum Thema Made in Germany! Ich habe mich dann aber doch für einen kleinen Handstaubsauger entschieden. Und eine Waschmaschine. Und einen Kühlschrank. Und eine Nespresso Maschine. Und einen Wasserkocher, einen Reiskocher, einen Fön, ein Bügeleisen und ... ja ich glaub das wars fürs erste .... Wobei das ja auch echt genug ist :-) Und für den Tag war es dann auch genug .........

Und dann hat meine Klimaanlage gleich am ersten Tag gestreikt - die Klimaanlage ist hier auch gleichzeitig die Heizung. Da es letzte Woche in Tokyo sehr kalt war (3 Grad), hatte es in meiner Wohnung vielleicht 10 Grad?! Oh mann, das ging gar nicht! Ich hab mir also in der ersten Nacht in meiner japanischen Wohnung die Luftmatratze geschnappt und hab mich ins Bad gelegt. Da ja zu dem Zeitpunkt auch die Luftfracht noch nicht da war und ich keine Bettdecke hatte, hab ich mich so warm wie möglich angezogen und mich mit meiner Jacke zugedeckt. So bin ich dann zwischen Dusche und Waschbecken gelegen, die Badheizung auf volle Pulle und hab versucht ein wenig zu schlafen .... Irgendwie echt übel, aber auch sehr abenteuerlich :-) Die erste Nacht hier werde ich also garantiert nicht so schnell vergessen :-) Am nächsten Tag hab ich mir dann einen elektrischen Heizer und eine elektrische Wärmedecke. Sehr lustig, aber es hat geholfen!!! Mal sehen, was die Stromrechnung dazu sagt ... Aber das ist mir in dem Fall echt egal, besser als frieren!

Die nächsten Tage waren dann wieder sehr aufregend ... Morgens ins Geschäft, Abends in die Stadt. Es gibt so viel zu sehen, zu erledigen und zu machen ... und viel einzukaufen! Natürlich nur nützliche Dinge! Wie zum Beispiel einen Wecker, Vorhänge, ... Dinge bei denen ch mir sicher bin, dass sie nicht in der Seefracht noch angeliefert werden ... Apropos Seefracht ... die wird in zwei Wochen hoffentlich ankommen und das ist auch gut so. Im Moment ist alles sehr ungemütlich in der Wohnung und ich schlafe auf einer Luftmatratze ... Das ist auch der Grund, warum ich eigentlich jeden Abend aus dem Haus gehe. Genau wie am Wochenende. Aber es gibt auch so wahnsinnig viel zu erleben hier! Es gibt wirklich nichts, was es nicht gibt! Und das was man sich nicht mal vorstellen kann, gibt es auch hier! Ich sag euch, es lachen immer alles über die Japaner mit ihren Kameras, aber insgeheim lachen die doch über so Hinterwäldler wie uns Europäer - zumindest stell ich mir das so vor! Gerade was die Elektrik angeht ... einfach der Knaller!!!

Im Laufe der letzten zwei Wochen hab ich auch endlich Internet in der Wohnung, meine Elektrogeräte wurden dieses Wochenende angeliefert, ... so langsam wird es also.

Letzten Freitag war ich auch auf meiner ersten "Drinking Party" vom Geschäft, um die neuen Kollegen zu begrüßen. Erst sind wir alle schön essen gegangen, dann weiter in eine Weinkneipe und dann noch weiter in die Disco ... Um drei Uhr hab ich mir dann ein Taxi genommen und bin nach Hause. Es war super witzig und auch das Nachtleben ist der Knaller! Hier hat vieles 24 Stunden geöffnet und es ist immer was los ... Wahnsinn! Was die Öffnungszeiten hier angeht ist es schon sehr komfortabel! Man kann einkaufen gehen wann immer man möchte!

Mmh ... Bilder lade ich heut keine hoch, die muss ich mir mal erst noch sortieren ... Aber es sind viele Handybilder dabei, da ich nicht immer meine große Kamera mitnehme. Sobald das Wetter jetzt besser wird und meine Wohnung so langsam fertig organisiert ist, werd ich mich mal nur mit der Kamera bewappnet aus dem Haus begeben und alles festhalten!!!

Kurz gesagt waren die letzten zwei Wochen sehr anstrengend und ich war viel unterwegs! Hoffentlich kehrt bald ein wenig Alltag ein und ich gewöhne mich an den Rhytmus hier ... Bis dahin, eine schöne neue Woche euch allen!

Montag, 13. Januar 2014

Mein erster Arbeitstag in Tokyo

Wenn bei mir Montag früh ist und der Wecker klingelt, geht in Deutschland gerade das Wochenende erst zu Ende ... Aber dafür fängt ja bei mir am Freitag das Wochenende schon früher an :-) Aber zurück zu Montag ... mein erster Arbeitstag hier in Tokyo. Ich hatte mir den Wecker frühzeitig gestellt, um mich in aller Ruhe zu richten und dann pünktlich im Geschäft zu sein - was mir auch gelungen ist - tada! Auf dem Weg ins Geschäft bin ich sogar nochmal an einer kleinen französischen Bäckerei - oder wie sie hier heißt: Boulanger Bonbon - vorbei gekommen. Oh mann, da riecht es ja sooo lecker raus! Aber ich wollte ja an meinem ersten Tag nicht unpünktlich sein und essen auf der Straße schickt sich ja auch nicht ... Also weiter gehts. Im Büro angekommen, hatte ich gleich einen Termin mit der Personalabteilung. Was die alles von mir wissen wollen ... Und als ich das erste Dokument unterschreiben wollte wurde ich sofort gebremst! Nein, hier unterschreibt man wichtige Dokumente nicht ... Hier wird gestempelt! Und ich dachte immer, diese kleinen roten Stempel seien einfach nur zur Deko auf allen Belegen drauf! Aber das sind die Namen und laufen hier als Signatur. Ich habe also meinen ersten kleinen japanischen Stempel mit meinem Namen (Funck - auf Japanisch aber "Funku") bekommen. Den muss ich dann auch immer und überall griffbereit haben! Auf allen Ämtern, auf der Bank, ... überall wird gestempelt!

Mein eigener japanischer Namensstempel

Nach etwa einer Stunde in einem total überhizten Besprechungszimmer (es hat ja immerhin nur +6 Grad draußen und das ist schon sehr kalt für Tokyo) bin ich dann weiter an meinen zukünftigen Arbeitsplatz ... In einem Großraumbüro mit etwa 30 Japanern. Aber da herrscht Ruhe und Ordnung! Und es gibt kleine Stellwände. Bilder vom Büro folgen irgendwann säter, ich wollte nicht gleich am ersten Tag den Foto zücken. Der PC war auch schon aufgebaut, ich habe bereits eine Telefonnummer, bin schon im offiziellen Raumplan mit aufgenommen ... also organisieren können sie, die Japaner! Nur als ich dann meinen Rechner hochgefahren habe, stand ich vor dem nächsten Problem ... Mein Mailprogramm war auf Japanisch eingestellt. Mmh ... Also um Hilfe bitten. Kein Problem, eine liebe Kollegin mir gegenüber ist sofort um den Tisch rumgekommen und hat mir mir alles richtig eingestellt. Auch wenn ich ein IT-Kind und im Rechenzentrum aufgewachsen bin ... das war dann doch eine Nummer zu groß für mich. Ich muss echt ganz dringend die Sprache lernen! Und lesen ... also Japanisch :-)

Zum Mittagessen hat mich mein neuer Chef eingeladen und wir waren Pizza essen. Jaaaa, auch in Japan gibts Pizza :-) Natürlich lange nicht so lecker wie bei meinem Lieblingsitaliener "Rosa Blu" (an dieser Stelle einen lieben Gruß an die Jungs nach Ludwigsburg), aber sie war trotzdem gar nicht so schlecht.... Um Punkt 17:40 Uhr hat sich meine Kollegin gegenüber hingestellt und mir gesagt, ich könne ja jetzt gehen wenn ich will, die Arbeitszeit sei offiziell vorbei. Aha ... Also hier gibt es feste Arbeitszeiten von 8:40 - 17:40 Uhr. Allerdings kommen viele Mitarbeiter früher, es wird aber nicht immer was geschafft. Aber es kann ja nicht angehen, dass ein anderer Kollege vor einem da ist und dann denkt, er müsse dein Geschäft auch mit erledigen. Und genauso gehen dann die wenigsten um Punkt 17:40 ... denn man könnte ja den Eindruck erwecken, es gibt nichts zu tun oder die Kollegen sollen das Geschäft voll fertig machen ... Irgendwie komisch ... Aber was solls ... Ich werde ja sehen, wie lange es mich immer im Geschäft hält. Und die Zeit morgens um 8:40 Uhr ist auch kein Thema, da ich es ja nur 10 Minuten zu Fuß ins Geschäft habe ...

Apropos .... Ich war heute mal wieder meine Wohnung besuchen und habe mir die Aussicht vom Balkon bei Nacht angeschaut. Da ich ja erst morgen einziehe, schaue ich zumindest in den Briefkasten :-) Und die Aussicht bei Nacht ist genauso gigantisch wie tagsüber .... Hier lässt es sich echt leben!

Blick von meinem Balkon - bei Nacht

Blick von meinem Balkon - bei Nacht

Bilder von der Wohnung folgen dann, wenn die Möbel da sind und ich es mir so richtig heimelig gemacht habe .... Also noch ein wenig Geduld....

Auf dem Rückweg ins Hotel habe ich mir dann etwas unbekanntes zum Abendessen gekauft. Ich hab mir ja vorgenommen, so viel wie möglich zu probieren, auch wenn ich weder weiß was es ist, noch dass ich lesen kann, was es ist, noch dass der Verkäufer englisch kann und mir sagt was es ist. Und rausgekommen sind heute ... kleiner Trommelwirbel ... leckere Teigbällchen mit Tintenfisch-Stückchen gefüllt, darauf irgendeine Soße und darüber kleine Fischraspel (die sich von der Wärme der Bällchen noch bewegen als würde es leben) ... Gerochen hat es etwas streng und ich dachte mir nur, warum ich gleich 8 Stück genommen habe, wo ich doch gar nicht weiß wie es schmeckt .... Naja. Weiter auf dem Weg zum Hotel bin ich wieder an der Boulangerie Bonbon vorbei gekommen und ich konnte nicht anders und habe mir - vielleicht auch zur Sicherheit - noch ein süßes Stückchen mitgenommen :-) Im Hotel angekommen hab ich mir dann mal meine Teigbällchen genauer angeschaut und vorsichtig probiert ... Und es war lecker!!! YEIH! Das süße Stückchen musste aber trotzdem dran glauben ... hihi.

Französische Bäckerei - Boulanger Bonbon

Teigbällchen gefüllt mit Tintenfisch, dazu Soße und Fischraspel

Und was ich heute noch so entdeckt habe ... Lauter Dinge, die man braucht - oder auch nicht. Wie zum Beispiel Putzschwämme in Blümchenform oder auch in Form des Fuji,  Seifen am Stiel und auch einiges "Made in Germany" ... da stehn die drauf. Alles was aus Deutschland und Frankreich kommt wird sofort vermarktet und findet auch fleißige Käufer ... Ich bin ja mal gespannt, was ich in den nächsten Tagen, Monaten und Jahren noch so entdecke ...

Dinge die man braucht - oder auch nicht ...

Jetzt erst mal gute Nacht bzw. euch noch einen schönen Montag Abend :-)

Sonntag, 12. Januar 2014

Welcome to Tokyo

Tag 1 in meiner neuen Heimat. Ich hatte mir den Wecker auf 8 Uhr gestellt, um mich gleich schon etwas an den Rhytmus zu gewöhnen. Mein Wecker hat auch geklingelt, aber ich war wohl noch etwas schlaftrunken, als ich ihn ausgestellt und einfach weitergeschlafen habe. Um 10 Uhr hat dann die Rezeption angerufen und gefragt, um wieviel Uhr mir der Roomcleaning Service recht wäre ... Auf 12 Uhr, äh danke. Also ab ins Bad, noch eine Kleinigkeit frühstücken und dann raus in die Sonne! Es ist zwar kalt ... Naja "kalt" für die Japaner mit etwa +5 Grad, aber wie gesagt, die Sonne scheint! Jacke an, Sonnenbrille auf und ab in die Stadt! Denn hier haben ja alle Läden auch Sonntags geöffnet, yeih!

Jetzt sitze ich gerade im Fenster von Starbucks, trinke eine leckere Chai Tea Latte ... schreibe ... beobachte die Passanten ... Mein Eindruck? Es gibt einige hübsche Frauen aber keine hübschen Männer. Und man kann den etwas älteren Damen ansehen, welche in früheren Zeiten als Geisha gearbeitet haben muss. Die Frisur, die Gangart, die Kleidung, Sandalen (im Winter) mit den bekannten Tabi Socken (die heißen wirklich so!) und dann haben diese Damen eine gewisse Ausstrahlung, die hier garantiert nicht alle haben, einfach sehr elegant ...

Da ja wie gesagt sonntags die Läden geöffnet sind, mache ich mich jetzt mal auf die Suche nach Bruno. Wer Bruno ist? Wartet ab, ich werde berichten und euch dann ein Foto schicken! :-)

Inzwischen bin ich zurück aus der Stadt und wieder im Hotelzimmer. Und ja, ich habe Bruno gefunden! Meinen kleinen neuen Aroma Diffuser :-) Ich freue mich jetzt schon, ihn in meiner neuen Wohnung aufzustellen! Bald ist es ja soweit, am Dienstag kann ich einziehen, wenn ich dann endlich warmes Wasser und eine Heizung habe!

Das ist Bruno - mein Aroma Raumbedufter

In der Stadt war es einfach herrlich. An den Luxus mit geöffneten Läden am Sonntag werde ich mich wohl schnell gewöhnen. Aber es ist auch super viel los! Alle, die unter der Woche arbeiten, gehen sonntags zum shopping. Da ich Zeit hatte, bin ich in Ruhe durch den Stadtteil "Ginza" gelaufen - dem Nobelviertel von Tokyo. Hier werden am Wochenende sogar teilweise Straßen gesperrt, damit die schönen reichen (oder auch nur reichen) mit viel Platz einkaufen gehen können. Hier reihen sich Chanel, Tiffany's, Dior, Louis Vuitton, Miu Miu und all die anderen teuren Marken aneinander. Aber nicht nur als einzelne Läden, sondern direkt mal als ganze Hochhäuser! Eines höher und schöner als das Andere ... Ich war dann aber doch nur bei GAP :-)

Tiffany's und Chanel im Stadtviertel "Ginza"

Was ich auch echt witzig fand, waren die kleinen Polizeistationen an großen Kreuzungen. Und wenn die Fußgängerampel gleich wieder auf rot schaltet und immer noch ein paar wenige Passanten auf der Kreuzung sind, fordert die Polizei per Lautsprecher die Leute auf, doch bitte etwas schneller zu gehen! Wie die alle plötzlich rennen können, einfach köstlich!

Kleine Polizeistation an einer großen Kreuzung

Da die Straßen gesperrt sind, werden einfach mal Tische und Stühle zum kurzen verweilen mitten auf die Straße gestellt. Und überall sind Stände aufgebaut und es wird etwas geboten. Ob es nur Werbung war oder eine Veranstaltung, kann ich leider noch nicht sagen, da ich ja kein Wort verstanden habe. Aber auch das wird sich in den nächsten Monaten noch ändern. Welche Zeichen ich sicher als erstes lernen sollte sind "Baumwolle", "Leder", "Polyester", .... hihi ... damit ich bei meinen Shopping Trips immer genauestens informiert bin :-)

1 - 2 - 3 - Cheese

Jetzt gehts aber weiter ins Restaurant - Abendessen. Langsam bekomme ich ein kleines hüngerchen und lasse mich mal mal von der japanischen Küche inspirieren ... Euch allen einen schönen Sonntag!

Der große Tag

Am Freitag, 10. Januar 2014 war es endlich soweit ... Der große tag für meinen Umzug nach Japan war gekommen und ich war so langsam doch etwas nervös. Meine liebe Mutti und meine beste Freundin Marina haben mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge gemeinsam an den Flughafen gefahren. Nachdem ich eingecheckt und meine 2 Koffer (mit insgesamt 40kg, hihi) aufgegeben hatte, war noch genügend Zeit, um gemeinsam ein Glas Sekt zu trinken. Der war auch gut für den Kreislauf denn jetzt gab es keine Wochen oder Tage mehr zu zählen, sondern die letzten Minuten in Deutschland waren angebrochen.

Wie schnell die Zeit vergeht, das hatte ich schon in den letzten Tagen gemerkt, als ich nach und nach alle lieben Menschen in meinem Leben verabschiedet habe. Und trotzdem konnte ich mich leider nicht mehr mit allen treffen oder persönlich auf Wiedersehen sagen. Auf diesem Weg also nochmal an alle: Tschüss und bis bald :-)

Tschüssle Stuttgart

Um 10:30 Uhr war es dann soweit und ich hatte mich auf den Weg zum Sicherheits Check-in gemacht. Noch einmal umdrehen und winken und schon waren die letzten beiden bekannten Gesichter außer Sichtweite ...

Den Flug hatte ich dieses Mal mit Turkish Airlines gebucht. Und auf der Strecke von Stuttgart bis Istanbul bin ich auch gleich das erste Mal aufgefallen ... Weil ich wohl die einzigste ohne Plastiktüten in der einen Hand, einem schreiendem oder aufmüpfigem Kind in der anderen Hand und Kopftuch war! Der Flug hatte dann noch vor dem Abflug ein paar Minuten Verspätung, weil vor uns eine etwas sehr alte (türkische) Frau im Rollstuhl ärztliche Betreuung benötigte ... Naja, was solls - Wir sind trotzdem pünktlich in Istanbul angekommen. Noch besser war aber, dass ich weder auf dem Flug bis Istanbul noch danach auf dem Weg mach Tokyo einen Nebensitzer hatte. Somit konnte ich mich so richtig ausbreiten. Und ich muss sagen, Premium Economy ist um soviel besser als normale Economy! Man hat aussreichend Platz für seine Füße (auch wenn ich mit meiner Größe damit generell kein Problem habe). Aber auch meine Handtasche hatte diesmal ausreichend Platz :-) Und der Service war auch klasse. Mal abgesehen davon, dass die Premium Economy bis Tokyo kaum gebucht war und dementsprechend viele freie Plätze waren und der Service nochmal besser und schneller war. Es wurden sogar richtige Menükarten verteilt! Und das Essen war echt lecker!

Mein Menü von Stuttgart nach Istanbul
Mein Menü von Istanbul bis Tokyo

Filme gabs zwar nur auf englisch, war mir ja aber egal. Ich war ohnehin so müde, dass ich erst mal ne Runde geschlafen habe. Dafür wurde ich dann wach, als wir durch die Nacht geflogen sind. Und aus welchem Grund auch immer, habe ich mein Fenster-Rollo hochgemacht. Nicht dass ich erwartet hätte etwas von der Landschaft unter mir zu sehen ... Aber mir hat es sofort den Atem verschlagen ..... Unter uns lag eine weiße flauschige Wolkendecke und der Himmel war übersät von tausenden lechtenden Sternen!!! Und man hatte das Gefühl, dass die ganze Welt nur aus Sternen bestehen würde, da das Sternenzelt direkt ind die Wolken übergegangen ist ... So etwas wunderschönes habe ich in meinem Leben noch nie gesehen und ich werde wohl noch oft an diesen Moment zurück denken! Und einen ganz hellen Stern hatte ich auch gesehen! Er hat so viel heller geleuchtet als alle anderen! Aber der Mond konnte es auch nicht sein, dafür war er zu klein. Was war das??? Ich habe sogar versucht ihn zu fotografieren, aber ohne Erfolg ... Bis ich peinlich berührt festgestellt habe, dass der Stern gar kein Stern war, sondern einfach nur eine Leuchte an der Tragfläche vom Flugzeug ... Äh, ok ... Also den Rollo wieder zu und weiterschlafen :-)

Sonnenaufgang aus dem Flugzeug betrachtet

Beim Landeanflug auf Tokyo konnte man sogar den Fuji sehen! Dieser Berg ist echt beeindruckend, vor allem gigantisch groß - über 3.700m hoch! Ich muss mich mal noch etwas informieren und dann aber sicher mal hochgehen!!!

Mount Fuji
Mount Fuji - über 3.700m hoch

In Tokyo angekommen ging alles viel schneller als erwartet. Da ich dieses mal in reihe 12 gesessen bin (im Oktober war es die Reihe 89), musste ich bei der Immigration am Flughafen Tokyo nicht lange warten. Ich habe dann auch gleich meine Resident Card bekommen - mein erster Japanischer Ausweis! Auf die Koffer musste ich auch nicht lange warten, anschließend hab ich noch die Luftfracht und Seefracht angemeldet und dann ging es ab mit dem Bus in die Stadt. Es gibt wohl auch einen Schnellzug in die Innenstadt, aber mit viel Gepäck wollte ich das jetzt nicht probieren. Der Bus war vertraut und mein Gepäck wurde verstaut. Im Bus hab ich dann gleich wieder geschlafen. Aber das ist wohl auch die kleine Erkältung, die ich von Deutschland mitgebracht habe ... Bäh ...

Mein erster Japanischer Ausweis - äh - mit etwas veraltetem Bild :-)

Trotz der beiden schweren Koffer, einem Rucksack und meiner neuen Hugo Boss Handtasche (danke Linda!) bin ich ohne Probleme oder Schweißausbrüche im Hotel angekommen! Noch kurz frisch gemacht und dann hab ich mich in Richtung Appartment aufgemacht ... Ich war pünktlich (!) zur Schlüsselübergabe an meiner neuen Wohnung und es ist soooo schön! Klein, aber sehr gemütlich! Ich bin auch mal gespannt, wie sie dann fertig eingerichtet mit Möbeln aussieht. Aber da muss ich noch ein wenig warten. Laut Plan kommt der Seecontainer am 06.02. in Yokohama an. Aber die Aussicht von meinem Balkon ist echt herrlich! Und ich habe sogar schon Post bekommen!!!

Die erste Post an meine japanische Adresse

Inzwischen war es Abend und ich bekam hunger. Also noch schnell einen kleinen Imbiss gekauft, ein Bier dazu und ab ins Hotel, etwas gegessen und eine heißes Bad genommen und dann ins Bett. Nur schlafen konnte ich nicht. In Deutschland war es ja auch noch mitten am Tag ... Mal sehen wie lange es dauert, bis sich meine innere Uhr umgestellt hat ... Also nochmal kurz zum Bier ... Erst kürzlich hatte ich den Film "Lost in Translation" gesehen und da gab es den Werbeslogan "Everytime - It's Suntory Time!" ... Aber mal ehrlich, das Bier von denen schmeckt ... Amerikanisch :-) etwas wässrig und irgendwie nach nichts ... Das mit der Suntory Time wird bei mir also nichts. Ob das wohl auch ein Zeichen dafür ist, dass ich mich niemals "Lost in Translation" fühlen werde? Denn um ehrlich zu sein, fühle ich mich hier schon sehr wohl! Für den Anfang also schon mal nicht schlecht :-)